- Forschungsprojekt zur Elektromobilität erfolgreich beendet
- 2,8 Millionen Euro Förderung durch das BMVI
- 122 Elektrofahrzeuge von Mercedes-Benz beteiligt
- Abschlussveranstaltung nach fast dreijähriger Projektlaufzeit
Berlin. Wie bewährt sich Elektromobilität in der Praxis? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Forschungsprojekts eMERGE II, das von Januar 2015 bis September 2017 durchgeführt wurde. Insgesamt nahmen 122 Pioniere der Elektromobilität daran teil und legten innerhalb des Projekts rund 400.000 Kilometer rein elektrisch zurück. Dabei wurden rund 620 GB Fahr- und Ladedaten gesammelt und regelmäßige Teilnehmerbefragungen durchgeführt. Diese stehen der Entwicklungsabteilung der Daimler AG und der universitären Forschung zur Verfügung.
Der mehrjährige Praxistest wurde im Erich-Klausener-Saal des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur in Berlin feierlich abgeschlossen. Mehr als 50 Zuhörer aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik folgten den Vorträgen der Projektpartner, die ihre Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Projekt vorstellten und ihre Erfahrungen mit den Kunden diskutierten. Im Rahmen des Flottentests arbeiteten fünf Kooperationspartner aus Industrie und Forschung zusammen, um das Fahrverhalten der Teilnehmer zu analysieren und den Markterfolg der Elektromobilität weiter voranzutreiben. Partner waren die Daimler AG, das Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS), die RWTH Aachen, die TU Berlin (mit den Fachgebieten ODS, SWT, WIP) und die Universität Siegen. Gefördert wurde das Projekt eMERGE II im Programm Modellregionen Elektromobilität des BMVI mit 1,9 Millionen Euro. Beide eMERGE-Projekte erhielten Fördermittel in Höhe von 2,8 Millionen Euro. Koordiniert wurden die Projekte von der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW GmbH).
Die gewonnenen Daten sind wichtiger Bestandteil der Entwicklung zukünftiger batterieelektrischer Fahrzeuge. Analysiert wurden
- die mechanischen Belastungen im Fahrzeug. Die realen Fahrdaten helfen, Entwicklungsvorgaben zu validieren.
- Geschäftsmodelle sowie Kommunikationsstrategien, die dazu beitragen, die Elektromobilität langfristig am Markt zu etablieren.
- Infrastruktur-Daten, die in konkrete Handlungsempfehlungen an die öffentliche Hand zur zielgerichteten Förderung und Allokation von Ladesäulen mündeten.
- Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär, erklärte aus Sicht des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Wir wollen mehr Mobilität bei weniger Emissionen. Deshalb unterstützen wir Projekte, die sich mit alternativen Antrieben befassen. Das Projekt eMERGE ist wegweisend: Die hier gewonnenen Daten sind wertvoll für die Entwicklung zukünftiger batterieelektrischer Fahrzeuge.“
An eMERGE II nahmen insgesamt 122 Privatkunden und Unternehmen aus ganz Deutschland mit Elektrofahrzeugen von Mercedes-Benz teil. Der rein elektrische B 250 e (Stromverbrauch gewichtet: 16,6 kWh/100 km, CO2-Emissionen: 0 g/km) und die Plug-in-Hybrid-Modelle C 350 e (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 2,1 l/100 km, Stromverbrauch gewichtet: 11,0 kWh/100 km, CO2-Emissionen kombiniert: 48 g/km) und E 350 e (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 2,1 l/100 km, Stromverbrauch gewichtet: 11,5 kWh/100 km, CO2-Emissionen kombiniert: 49 g/km) wurden mit einem Datenlogger ausgerüstet, der das tägliche Fahrverhalten der Kunden aufzeichnete. Darüber hinaus haben Mitarbeiter der Universitäten die Teilnehmer regelmäßig in Interviews und mit Fragebögen befragt.
eMERGE II war die Weiterentwicklung von eMERGE. In diesem Vorgängerprojekt wurde von Mai 2013 bis Juni 2015 untersucht, wie sich die Elektromobilität optimal in die Verkehrssysteme und den Alltag integrieren lässt. Der Schwerpunkt damals lag bei der Analyse des Fahr- und Ladeverhaltens von 146 Privat- und Geschäftskunden des smart fortwo electric drive aus Berlin, Potsdam und Nordrhein-Westfalen, die während der Projektzeitraums über eine Million Kilometer zurücklegten.
(Bild: E350 e Exklusiv, designo diamantweiss, Nappa Nussbraun/Espressobraun)