Automobilzulieferer Sortimo will in Zusmarshausen an der A8 einen Innovationspark für Elektromobilität errichten. Neben Raststätte und Campus soll die größte Elektroladestation der Welt entstehen.
Innovationspark Zusmarshausen nennt Automobilzuliefer Sortimo sein aktuelles Projekt: In dem schwäbischen Ort sollen sich künftig Infrastruktur für Elektromobilität mit nachhaltig regionalem Energiemanagement und digitalem Einkaufs- und Arbeitserlebnis vereinen. Sogar Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt stattete Zusmarshausen einen Besuch ab, als das Unternehmen seine Pläne vorstellte: 2018 soll direkt an der A8 die weltweit größte Elektroladestation entstehen. In der finalen Projektstufe soll Reisenden an der Autobahnausfahrt eine E-Tankstelle mit Rast-, Erholungs-, Einkaufs-, Arbeits- und Parkmöglichkeit zur Verfügung stehen – mit insgesamt 144 Ladesäulen der Firma eLoaded. Ein Elektromobilitätscampus soll 24 Supra-Schnelllader (bis 350 kW DC) für Durchreisende zur Verfügung stellen, die weiteren 120 Schnelllader (bis 50kW DC) sollen hauptsächlich der terminierten Versorgung von Pendlern oder Parkenden dienen.
Regionalen Photovoltaik-Strom optimal nutzen
Das Unternehmen plant, dass die Kunden der Schnelllader einen Zeitpunkt angeben sollen, zu dem das Fahrzeug wieder abgeholt wird. In dem zur Verfügung stehenden Zeitraum sollen die Fahrzeuge dann so geladen werden, dass die regionale und regenerativ erzeugte Energie optimal genutzt werden kann: Umliegende Unternehmen und Haushalte können laut Sortimo ihren überschüssigen Photovoltaik-Strom im Innovationspark speichern, er soll dann entweder in der E-Tankstelle genutzt werden oder bei Bedarf zurück an die Unternehmen und Haushalte fließen. Sowohl die Schnellladestationen als auch die Supra-Lader sollen zudem in das thermische Stationsmanagement des Innovationsparks integriert werden, um deren Abwärme zur Versorgung der Gebäude einzusetzen.
Die Nutzung der Elektro-Ladeinfrastruktur will das Unternehmen per App zugänglich machen. Diese App könne entweder vom Smartphone aus oder zukünftig über Apple CarPlay oder Android Auto im Fahrzeug genutzt werden. Nach einer einmaligen Registrierung mit Hinterlegung der Fahrzeugdaten werde der Nutzer über eine Nummernschilderkennung erfasst und der passenden Ladesäule zugewiesen. Im Vorfeld könne der Nutzer angeben, welche Art der Beladung er wünscht; die Ladesäulen seien zu fahrzeugspezifischen Ladevorgängen in der Lage. Zudem soll die App den Kunden den Zutritt zu bestimmten Bereichen gewähren, beispielsweise den Waschräumen oder gebuchten Besprechungsräumen. Denn in dem Innovationspark sollen dem Unternehmen zufolge weitere digital buchbare Dienstleistungen möglich sein: Charge & Work, also Besprechungen oder Konferenzen während der Ladezeit, sowie Charge & Carry, wobei Kunden während des Ladens online vorbestellte Einkäufe abholen können. Laut Sortimo beruht das Konzept darauf, „dass die Ladezeiten für die Nutzer so wertschöpfend wie möglich verbracht werden – ganz egal, ob es sich dabei nur um wenige Minuten oder aber mehrere Stunden handelt.“
(Quelle: pv-magazine.de – PETRA HANNEN)